Dienstag, 15. März 2011

Organisiert vorgehen

Mitglieder setzen auf bewährte Führungsriege

Auf ein ereignisreiches zurück liegendes Jahr verwies der Vereinsvorsitzende Bernd Zuschlag Freitag, den 11. März 2011, im Verlauf seines Rechenschafsberichtes auf der im Dorfgemeinschaftshaus des Stadtteils Nassenerfurth stattgefundenen diesjährigen Jahreshauptversammlung. Allein die unbefriedigten Ergebnisse der ersten Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht in Kassel, die daraus resultierende aktuelle Lage sowie die kommende kommunale Belastung in Form von gesplitteten Abwassergebühren und deren möglichen Folgen für die ortsansässigen und auswärtigen Grundstückseigentümer umfassten einen Großteil seines Redebeitrages. Dabei dankte er allen Aktiven des Vorstandes sowie den zahlreichen Helfern für ihren unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz zum Wohle des Vereins und seiner Mitglieder und würdigte auch jene Personen, die aus persönlichen, beruflichen oder gesundheitlichen Gründen ihre bisherigen Aufgaben nicht mehr wahrnehmen können.


Vorstandswahlen: v. l.: Reinhard Hellwig, Heinz Kimpel, Wahlleiter Manfred Feller, Friedrich Döring
Keine nennenswerten Veränderungen brachten die Ergebnisse der diesjährigen Vorstandswahlen. Wiedergewählt als Vereinsoberhaupt wurde unter souveräner Federführung von Wahlleiter Manfred Feller erwartungsgemäß der bisherige Amtsinhaber Bernd Zuschlag, ebenso seine Stellvertreter Friedrich Döring, Bernd Faßhauer und Matthias Fennel. Das Trio wird erweitert durch Elisabeth Plock aus Kleinenglis, die Horst D. Keßler ablöst. Der bisherige Vorsitzende der Abteilung Gombeth wechselt wunschgemäß in die Reihen der ortsansässigen Vertrauenspersonen seines Heimatortes. Die Vereinskassen bleiben beim  neuen Hauptkassierer Heinz Kimpel aus Borken weiterhin in bewährten und zuverlässigen Händen, unterstützt von seinen ebenso erfahrenen Stellvertretern Käti Kimpel und Reiner Kramer, der für den beruflich verhinderten Vorgänger Holger Gräf einsprang.  Kay J. Rudolph übt auch in Zukunft die Funktion des Schriftführers aus, seine bisherige Stellvertreterin Marlene Schneider musste ihren Einsatz infolge weiterer ehrenamtlicher Verpflichtungen aufgeben. Der Bereich Öffentlichkeitsarbeit und EDV untersteht Horst Paulduro, der ab sofort durch den "Mann aus der hintersten Linie (Filmkamera)", Heinrich Klimek aus Kleinenglis, tatkräftige Verstärkung erhält.
Zufriedenheit und Zuversicht auch unter den anwesenden Aktivisten vor Ort, den zahlreichen Vertrauenspersonen in den jeweiligen Stadtteilen. Sie erfuhren Wertschätzung  und Anerkennung sowie ihre Bestätigung durch Wiederwahl:


· Arnsbach
Gerhold Becker, Marcel Pritsch-Rehm
· Borken
Manfred Feller, Werner Schneider, Manfred Riemenschneider
· Dillich
Carlo Knigge
· Freudenthal
Wolfgang Matthias
· Gombeth
Walter Bräutigam
· Großenenglis 
Helmut Albert
· Haarhausen
Otmar Hoffmann
· Kerstenhausen
Walter Helmuth
· Kleinenglis
Jürgen Ernst, Horst D. Keßler, Hynek Kunert, Wilhelm Plock, Bernd Weferling
· Lendorf
Wolfgang Matthias
· Nassenerfurth
Holger Gräf, Reinhard Hellwig, Rudi Maiwald
· Pfaffenhausen
Wolfgang Matthias
· Stolzenbach
Carlo Knigge
· Singlis
Wolfgang Matthias
· Trockenerfurth
Matthias Baun, Uwe Merten


Lediglich Marlen Störmer-Ucke,  bisher zuständig für Kerstenhausen, hat aus gesundheitlichen Gründen auf eine Wiederwahl verzichtet.

Kassenprüfer bleiben Walter Bräutigam (Gombeth) und Walter Nöll (Großenenglis), denen als Stellvertreter Manfred Feller aus Borken zur Seite steht.

Der im Rahmen der angekündigten Neustrukturierung des Vorstandes eingerichtete geschäftsführende Bereich, eine "schnelle Eingreiftruppe", besteht aus Bernd Zuschlag, seinen Stellvertretern, Hauptkassierer Heinz Kimpel sowie Kay J. Rudolph als Schriftführer.

Die Berichte der Kassierer ließen keinen Zweifel an der derzeitigen Finanzkraft des annähernd 550 Mitglieder starken Vereins zur Sicherung weiterer Vorhaben aufkommen. Und dass man den vorgetragenen Zahlen glauben darf, unterstrichen die für die beiden Vereinskassen zuständigen Revisoren, die den jeweiligen Kassenwarten eine einwandfreie und fehlerlose Abrechnung bescheinigten.

Einstimmig beschlossen die anwesenden Mitglieder, den Antrag des Vorstandes, sich dem Deutschen Konsumentenbund, einer Arbeitsgemeinschaft von Verbraucherverbänden mit Sitz in Kassel anzuschließen, anzunehmen und umzusetzen. Damit, so war man sich schnell einig, entsteht ein eindrucksvolles und anerkanntes Gegengewicht gegenüber bestehenden kommunalen und wirtschaftlichen Institutionen. Darüber hinaus sind reger Erfahrungsaustausch und eine möglichst über die Kreisgrenzen hinaus bestehende enge Zusammenarbeit mit weiteren (zumindest hessischen) Bürgerinitiativen im Gespräch.

Besuch aus Haunetal: Almuth von Campenhausen und Gerhardt Maul (links Bernd Zuschlag und Friedrich Döring.
 
Neben bereits bestehenden Verbindungen konnten in den letzten Wochen weitere Kontakte mit ähnlich aktiven Vereinen und Verbänden in Aßlar, Krs. Gießen, Haunetal, Krs. Hersfeld-Rotenburg,  Hessisch Lichtenau (Stadtteile Reichenbach und Wickersrode),  Niedernhausen (Südhessen), Reiskirchen, Krs. Gießen, und Ulrichstein (Vogelsberg) geknüpft bzw. intensiviert werden.

Dass derartige Bemühungen alles andere als reine Zukunftsutopien sind, blieb den Zuhörern der Veranstaltung auch dieses Mal nicht verborgen. Nach Rüdiger Freese von der IG Rabenau, Krs. Gießen, waren der Einladung des Vorstandes die Sprecher und Vertreter der Interessengemeinschaft Abwasserwillkür, einer Bürgerbewegung aus der osthessischen Marktgemeinde Haunetal, Krs. Hersfeld-Rotenburg, Frau Almuth von Campenhausen und Herr Gerhard Maul in Begleitung von Frau Renate Frauenfelder, FWG Haunetal, gefolgt. Ihre Anwesenheit erwies sich eindeutig als Bereicherung des Abends. Sie verstanden es von Anfang an, ihren Gastauftritt kompetent sachkundig und verständlich in charmanter unterhaltsamer Manier zu gestalten und unter den Anwesenden Aufmerksamkeit und Interesse zu wecken.

So waren wohl auch die Gäste sichtlich beeindruckt von den Aktivitäten in Borken und kündigten an, weiter in Kontakt zu bleiben.

Borkens Bürgermeister hatte - wohl vor dem Hintergrund kommender kommunaler Ereignisse - während seiner diesjährigen Neujahrsansprache weit ausgeholt und "Lehren aus Stuttgart 21"  angemahnt und dabei verkündet, dass sich Bürgerinnen und Bürger heutzutage " vieles nicht mehr bieten lassen". Versäumt wurde in diesem Zusammenhang, so Vertreter der IV Klärwerk, allerdings die Tatsache, dass derartiger Unmut sich nicht allein auf die baden-württembergische Hauptstadt reduzieren lässt, sondern auch zu Hause, auf heimischer Scholle, unmittelbar vor der eigenen Haustür, vorhanden ist und der verständlichen Verärgerung großer Teile der ortsansässigen Bevölkerung ebenfalls Rechnung zu tragen sei. Ein Vergleich mit Stuttgart hinkt ohnehin, da es in Borken (Hessen) noch an den nötigen Voraussetzungen zum Dialog fehlt und dafür erheblicher Nachbesserungsbedarf im Rathaus nötig ist, um sich nicht am heißen Eisen Stuttgart die Finger zu verbrennen. "Wer Lehren anmahnt, sollte auch bereit sein, Lehren anzunehmen!"

Und die desolate finanzielle Lage der einst blühenden ehemaligen nordhessischen Bergbaumetopole zum großen Teil den Kosten der beiden Kläranlagen, den "vergrabenen Millionen", anzulasten, wie unlängst in einem Zeitungsartikel der Fritzlar-Homberger Allgemeine (HNA) verkündet wurde , lässt sich allenfalls als ungeschickt getarntes Ablenkungsmanöver von den tatsächlichen Verursachern oder notfalls noch als vorgezogener Aprilscherz werten.

Zum Abschluss des Abends machte Zuschlags Stellvertreter Bernd Faßhauer auf Anfrage noch einmal auf die vorhandene Komplexität der richterlichen Entscheidung vor dem Verwaltungsgericht Kassel und seine möglichen Auswirkungen aufmerksam und bat mit Rücksicht auf alle davon betroffenen Personen um Geduld und Zuversicht.

Die Veranstaltung hatte traditionell mit einer Schweigeminute für die Verstorbenen begonnen, in die auch die Opfer von Auseinandersetzungen in aller Welt und die der aktuellen Erdbeben- und Flutkatastrophe in Japan mit einbezogen wurden (hpd).

Borken (Hessen), 12. März 2011

1 Kommentar:

  1. Meine Meinung zur gesplitteten Abwassergebühr

    Das Abwasser muss nach aktuellen Gerichtsurteilen gerecht berechnet werden. Die gesplittete Abwassergebühr kommt auch in Borken. Das heißt, für die Schmutzwassermenge bleibt es beim bisherigen Frischwassermaßstab, während die Niederschlagswassermengen über die abflussrelevanten, am Kanalnetz angeschlossenen versiegelten Grundstücksflächen zu ermitteln sind.
    Obwohl in der Großgemeinde die ersten Aktivitäten zur Ermittlung der versiegelten Fläche im Gang sind, wird der Bürger nicht informiert. Wir wissen wie viel Kraft es bis jetzt gekostet hat und in Zukunft noch kosten wird, das Kind Namens „Schaffensbeitrag“, wieder aus dem Brunnen zu fischen. Diesen Fehler sollten wir nicht noch einmal machen. Die Bürger haben ein Recht informiert zu werden, bevor die Beschlüsse der Stadtverwaltung gefasst sind.
    Wenn man sich die neueren zwei Logistikhallen in der Gemarkung anschaut, mag man sich über die großen Mulden zum auffangen des Niederschlagswassers wundern. Hat man hier einen Wink mit dem „roten“ Zaunpfahl erhalten. Ein Schelm, der böses dabei denkt.
    Besonders hart wird es die Besitzer der großen, zum Teil nicht mehr bewirtschafteten Bauernhöfe, treffen. Aber wir wissen ja alle: „Eigentum verpflichtet!“
    Sicherlich würde der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) einen hohen m² Preis für versiegelte Fläche begrüßen, damit Anreize für das Endsiegeln der Flächen geschaffen werden, jedoch macht es im Sinne das Grund- und Hochwasserschutzes keinen Sinn, das Niederschlagswasser über einen Graben direkt in den nächsten Fluss zu leiten. Hier wird nur das kommunale Abwassernetz entlastet und für diesen Grundstücksbesitzer fällt keine Gebühr an.
    Wenn viele private oder gewerbliche versiegelte Flächen von den Abwasserkanälen abgekoppelt werden, muss die vorhandene Infrastruktur von den wenigen Nutzern und der Kommune, also auch den Bürgern, finanziert werden.
    Es wird sicherlich sehr genau auf die Gebührenbescheide geschaut werden. Viele werden sie anfechten, da bei der teuren Ermittlung des beauftragten Ingenieurbüros wahrscheinlich alle versiegelten Flächen erhoben werden, auch die, deren Wasser nicht in den Kanal eingeleitet wird. Das hätte man sich ersparen können, wenn man die Grundstücksbesitzer mit Selbsterfassungsbögen für versiegelte Fläche beauftragt hätte, ihre Flächen zu ermitteln. Diese kostengünstigere Variante wird vom BUND empfohlen.

    Um die Worte von Herrn Maul, von der IG Haunetal zu gebrauchen, hoffe ich, das sich die Bürger nicht von der Kommunalpolitik abwenden, denn Stimmzettel sind Denkzettel.

    Bitte gehen Sie zur Wahl!

    Zitat: „Wer nicht in der Lage ist, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen, kann auch die Zukunft nicht vernünftig gestalten.“

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